Dienstag, 6. September 2011

Resume - die erste Woche Bonn

Es ist wohl Zeit für das erste Resume, denn ich habe nun eine Woche Bonn hinter mir.

Das gute Bonn hat die Funktion von Gastgeschenken verstanden. Als Willkommensgruß hatte es mir eine wunderbar sonnige Woche beschert, die pünktlich am 8. Tag meines neuen Lebens vorbei war. Jetzt ist es kalt, stürmisch, regnerisch – herbstlich.

Aber ich will mich ja nicht beschweren.

Die Arbeit ist interessant. Aber auch anstrengend und teilweise etwas mühsam. Neben Listen eintragen, erfasse ich jeden Tag alle TV- und Radiobeiträge, in denen meine Organisation genannt wird, recherchiere alle relevanten Katastrophen seit 1965, kümmere mich um die Post und wechsle die Zeitungen jeden morgen aus. Dazu kommen noch kleinere Aufträge.

Aber es gefällt mir sehr gut.

Die Stadt Bonn finde ich richtig schön. Überall ist es grün, mit Wiesen und Bäumen, es gibt wunderschöne Häuser, ich habe jeden morgen einen genialen Blick auf den Rhein, die Stadt ist richtig lebendig… einfach gut!

Ich möchte jetzt anfangen, die Theater und Museen abzuklappern, dass ich die Stadt auch von dieser Seite kennen lerne. Ich habe gehört, auf der Ebene hat Bonn auch einiges zu bieten.

Meine Mitbewohner finde ich klasse, ich habe mich gut eingelebt. Ich sitze viel mit den beiden und deren Freunden zusammen und habe viel Spaß.

Gestern haben mein Mitbewohner und ich eine richtig fette Reis- Gemüse- Pfanne gemacht. Die war göttlich. Mit Chili, Curry, viiiiel frischem Gemüse (wir haben keine Tiefkühltruhe, anders als frisch geht also auch gar nicht) und sogar mit frischem Schnittlauch. Ein lukullischer Hochgenuß.

Doof finde ich, dass ich mir die Haare so oft waschen muss.

Das kommt von den vielen Abgasen, das lässt sie schneller fetten. Zum Vergleich: Kaiserin Sissi, eine absolute Beauty- Fetischistin, die alles nur erdenkliche getan hat, um gut auszusehen (unter anderem hat ihr Wahn sie zur Magersucht getrieben), eben diese Sissi hat ihr Haare nur alle vier Wochen gewaschen, weil es damals eben nicht so viele Abgase gab. Hier in einer Großstadt kann davon nicht die Rede sein.

Dafür habe ich andere Vorteile.

Zum Beispiel eine Monatskarte der Tarifstufe 1b, mit der ich im gesamten Bonner Innenstadtgebiet und alle näheren Stadtteilen (also alles was ich brauche) kostenlos rum fahren kann. Ich finde das gut.

Ich habe übrigens einen Schutzengel. Klar, das wusste ich schon lange, ich bin ein verdammtes Glückskind, aber das werte Flügelwesen hat es am Tag meines Wochenjubiläums noch mal unter Beweis gestellt:

Vor dem Monatsticket bin ich das ein oder andere Mal schwarz gefahren – und damit meine ich nicht die Farbe meiner Schuhe.

Und der erste Tag, an dem ich wieder ein gültiges Ticket habe, ist der erste Tag, an dem ein Kontrolleur mit der Tram mitfährt. Ui, dachte ich mir, habe ich ein Glück, obwohl er nichtmal kontrollierte.

Noch mehr Glück hatte ich, das erwies sich später, dass er mich nicht nach diesem Ticket fragte – denn es lag friedlich auf meinem Schreibtisch und brachte mich damit unfreiwillig dazu, noch einmal als blinder Passagier an Bord zu gehen....

(Übrigens dachte ich, ich habe meinen Geldbeutel verloren und war wirklich erleichtert, dass er auf meinem Schreibtisch wartete. An dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankschön an die kompetente Seelsorge per Alditalk- SMS- Flatrate von meiner lieben Gesa)

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