Pünktlich um 17.00 Uhr hat sich unser Chor im Hofgeschoss (so nennt sich hier der Keller) ins Treppenhaus gestellt und die erste Strophe von "Joy to the world" durch das Haus frohlockt. Begeistertes Klatschen schon zu Anfang aus allen Gängen und sofort setzt sich eine Masse von 200 Inlandsmitarbeitern in Bewegung und zieht in den großen Sitzungssaal.
Unser Chorauftritt ist gelungen, alle freuen sich und wir waren wirklich gut - und hatten Spaß. Eine Aufnahme bekomme ich vielleicht noch.
Danach einen Jahresrückblick, der war ganz lustig (zum Beispiel: Juli - wie kommt es, dass Sie (an einen Mitarbeiter gerichtet), nach Ihrem Auslandseinsatz zurück nach Bonn kommen und sofort sechs Damen aus Ihrer Abteilung schwanger sind, ein weiterer Kollege ein Kind und ein anderer sogar Zwillinge bekommt?), also sehr locker.
Dann begann der Kampf um das Essen und die Tombola. Dabei habe ich leider nur ein Los mit dem zynischen Hinweis "nächstes Jahr gewinnst du bestimmt" gezogen, dann aber einen Nikolaus geschenkt bekommen, den eine Kollegin nicht wollte, sehr süß.
Ansonsten gab es noch eine persische Musikgruppe, deren Auftritt sehr interlektuell, interkulturell und gebildet war - und für zwei Minuten auch ganz spannend.
Höhepunkt der Beiträge war ein selbstgeschriebener Sketch von ein paar Kollegen. Wir anderen saßen wirklich tränen lachend im Publikum,sehr gelungen.
Danach wurden die Kölschfässer angestochen und die Weinflaschen geöffnet, ein Kickerduell jagte das nächste, in die Leute standen in Gruppen zusammen und haben sich unterhalten. Am meisten habe ich mich mit Fabio unterhalten, einfach weil wir die einzigen in unserem Alter waren. Dann habe ich noch ein bisschen mit der dreijährigen Tochter eine Kollegin gespielt. Ein sehr spannendes Spiel mit dem Namen "Ich ziehe meinen Schuh aus, du musst mich fangen und ich kann den Schuh dann ganz alleine wieder anziehen. Und dann von vorne. Vergiss es, ich lass den Schuh nicht an." Ihr wurde das nicht langweilig und ich fand es schön, mal wieder mit einem Kind zu spielen.
Zum Schluss wurde dann die Tanzfläche noch eröffnet und spätestens dann ist Lutzi richtig abgegangen. Wenn ihr glaubt, dass Fabio und ich ganz vorne standen, liegt ihr falsch. Wir hatten gar keine Möglichkeit dazu, so schnell war die Tanzfläche voll. Mit steigender Temperatur flogen die Pullunder und die Blazer in die Ecke. Alle waren dabei, von unserer Chorleiterin, die eine Choreographie aus Erobicschritten vorführte und sich dabei kaputt gelacht hat, über die twistende Pressesprecherin und Andreas, der dieses Jahr sein 30. Jubiliäum bei der Welthungerhilfe hatte und zu diesem Anlass Drehungen und Sprünge hingelegt hat, bei der jede Ballerina neidisch gemacht hätten, bis hin zu Ute, dem Urgestein der Organisation (das ist ihr offizieller Titel; sie ist seit Jahren penisioniert, aber immer noch dabei, als wir für das Jubiläum eine Chronologie geschrieben haben, hat sie alle Teile übernommen, für die wir keine Akten mehr hatten. Und bei 50 Jahren liegen manche Dinge weit zurück!). Total genial.
Heute bin ich dementsprechend müde. Auf so eine ausgedehnte Feier war ich nicht eingerichtet - aber wer denkt auch, dass man um halb 12 noch nicht im Bett ist, wenn die Party um Fünf Uhr angefangen hat. Heute Abend geht es dann mit der grünen Weihnachtsfeier weiter. Halleluhja!
Ich nenne dich ab jetzt Kölle-Lutzi! ♥
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