Kaum der Welt von Goethe, Sigmagrenzen und endoplasmatischen Retikulen entkommen, wartet das nächste Abenteuer: ein freiwilliges politisches Jahr in einer Pressestabsstelle. Hier möchte ich darüber schreiben; teils für euch - damit auch ihr mitbekommt, wie es mir geht, obwohl uns mitunter Ozeane trennen - teils für mich - als Onlinetagebuch und Schreibübung. Hier also ein Blog über mich, Bonn und ein gutes Leben. Bühne frei für La Bonn(e) vie!
Dienstag, 4. Oktober 2011
Coming home
Dieses Wochenende war es soweit: ich war das erste Mal Gast zu Hause. Ganz merkwürdiges Gefühl, so als Gast zu Hause...
Ich bin die ganze Strecke alleine mit dem Auto gefahren, ob ihr das glaubt oder nicht. Total emanzipiert (um nicht zu sagen: total sau!). Das Auto hat keinen Schaden genommen und auch Leo lebt noch, hat keinen Herzinfarkt bekommen.
Samstagabend waren wir mit allen in Deutschland Verbliebenen grillen. Und die traurige Bilanz ist: der Kreis ist ziemlich klein, der Rest ist zu weit weg. (Das schlechte Gewissen, das euch jetzt plagt, ist beabsichtigt!) Der Abend war aber trotzdem suuuperschön und sollte bei der schnellstmöglichen Gelegenheit wiederholt werden. Sonntag waren Leos Eltern bei uns zum Essen da, ein sehr gemütlicher Abend.
Genossen habe ich vor allem auch die Zeit mit meiner Familie. Viele Spaziergänge, Gespräche und – wenn auch nicht so wichtig – leckeres Essen (und Kuchen und Apfelmuffins), das ich mir selbst nicht machen kann. Danke!
Montagabend ging es zurück nach Bonn.
Und ich sage euch, sollte ich ernsthaft in die Politik kommen, ich weiß, wer Staatsfeind Nummer 1 wird. Es werden nicht die Franzosen sein, nicht die Kommunisten und nicht die Taliban. Nein, es wird die deutsche Bahn.
Ich sitze in einem ICE nach Bonn und darf nur eine Station bis zum Frankfurter Flughafen fahren. Warum? Weil mein Ticket das sagt. Ich kann ja verstehen, dass man mit einem Regionalbahn- Ticket nicht den teureren ICE nehmen darf. Aber: wenn ich doch schon in diesem Zug sitze, warum muss ich dann aussteigen? Das alles zu horrenden Preisen und niedrigem Komfort. Das Personal war übrigens so freundlich wie ein Magen- Darm- Virus, als ich gefragt habe, ob ich weiterfahren dürfte. Warum wundert sich noch jemand, dass die Leute da lieber Auto fahren? Das nächste Mal Mitfahrgelegenheit.
Hier in der Wiege der Demokratie ist nichts Spektakuläres passiert. Es waren zwar Merkel und Wulff und solches Volk hier, aber ich kenne absolut niemanden, niemanden! Weder Freunde, Bekannte, politische Mitstreiter, noch Arbeitskollegen oder Vorgesetzte, die auf den Deutschland- und NRW- Tagen waren (Für alle Ausländer: Hier in Bonn ging angeblich DIE Party zur Wiedervereinigung ab. Alles, was Rang und Namen hat, hat sich blicken lassen...also, abgesehen von mir).
Nur eine entschiedene Neuerung: der Herbst in eingekehrt.
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